Happy Birthday - 50 Jahre Heinrich-Böll-Schule

Als der erste Bauabschnitt der Heinrich-Böll-Schule am 4.11.1974 in Betrieb genommen wurde, noch ohne Fachräume, ohne naturwissenschaftlichen Unterricht, mit kleinem Lehrerzimmer, ohne Zufahrt und umringt von Grün, war noch nicht abzusehen, dass die HBS 50 Jahre später 721 SchülerInnen in 30 Klassenräumen, 10 Fachräumen, einer Schulküche, 3 Multimediaräumen, einer Bibliothek, einem reich bestückten Spieleraum der Schulsozialarbeit, einem riesigen Pausenhof und einer angrenzenden Sporthalle täglichen Raum zum Lernen, Spielen und Toben bereitstellen würde.

50 Jahre Heinrich-Böll-Schule – dieses besondere Jubiläum feierte die HBS am 12. und 13.09.2024 mit einem zweitägigen Festprogramm. So arbeiteten alle Klassen an den Vormittagen an Projekten passend zum Jubiläum. Sie bastelten, recherchierten zur Schule von gestern, heute und morgen, befassten sich mit dem Namensgeber der Schule, Heinrich Böll, und bereiteten die große Feier am Freitagnachmittag vor.

Am Donnerstagmittag startete das Festprogramm dann mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Bildung an der HBS“. Unter der Moderation von GL-Lehrer Andreas Winterhalder diskutierten Elisa Daud aus der Klasse 10a und Sprecherin des Kinder-und Jugendparlaments der Stadt Rodgau, Dr. Eckhard Glöckner, Pädagogischer Leiter der HBS von 1975-2008, und

Michael Schüssler, ehemaliger HBS-Schüler und Erster Stadtrat der Stadt Rodgau von 2012-2024, zu folgenden Fragerunden: 

a)    Besonders schöne Erlebnisse an der HBS

b)    Dinge, die an der Integrierten Gesamtschule gefallen

c)    Verbesserungsvorschläge für die HBS

Im Anschluss durfte das Publikum, bestehend aus 9. und 10. KlässlerInnen, Fragen an die Gäste richten.

Michael Schüssler hob dabei die Bedeutung der Grundrechte unseres Grundgesetztes hervor, die mindestens genauso wichtig seien wie die zehn Gebote. Eckhard Glöckner betonte, dass man gemeinsam viel Positives bewegen könne, wenn man an einem Strang zieht und nicht lockerlässt. Elisa Daud könnte sich sehr gut vorstellen, dass es ein Fach wie Lebenskunde (Glück) geben könnte, in welchem die ganze Klasse über alle lebenswichtigen Dinge in den Austausch gehen könnte. Andreas Winterhalder merkte an, dass wir als Daseinsform Mensch ebenso wie z.B. die Daseinsformen Tiere und Pflanzen Teil des Seins seien und somit alle miteinander verbunden seien - so wie jede Welle Teil des Ozeans ist. Als Menschen hätten wir eine besondere Verantwortung, füreinander da zu sein.

Am Freitagmittag folgte ein weiterer besonderer Programmpunkt der Jubiläumstage, ein ganz besonderes Fußballturnier. Direkt qualifiziert für dieses Finale der HBS-Turniere waren das HBS-Lehrerteam und die Gunners, welche von 2009 – 2015 Schüler an der HBS waren, insgesamt neun HBS-Fußballturniere gewannen und somit HBS-Rekordchampion sind. Der ehemalige HBS-Schüler David Rothkugel fungierte als Schiedsrichter. Den Anstoß durfte der erste Schulleiter der HBS und leidenschaftlicher Fußballer Josef Lach persönlich vornehmen, er spielte den Ball passgenau zu seinem Enkel Marius Lach (Gunners) und zeigte damit, dass er nichts von seinen Fußballkünsten verlernt hat. Schon 1956 durfte er in einem Vorspiel des damaligen Fußballweltmeisters Bundesrepublik Deutschland gegen die Schweiz im Frankfurter Waldstadion vor 80.000 Zuschauern in einer regionalen Jugendauswahl gegen ein gemischtes Team aus Jugendspielern von Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach mitwirken. Mit dem 2:1 Sieg beim HBS-Jubiläumsturnier gegen das HBS-Lehrerteam erspielten sich die Gunners dann schließlich ihren 10. HBS-Turniersieg!

Am Nachmittag eröffnete Schulleiterin Barbara Streb die Jubiläumsfeier vor einem großen Publikum bestehend aus derzeitigen und ehemaligen LehrerInnen sowie SchülerInnen mit Familien, derzeitigen und ehemaligen MitarbeiterInnen der Schule und zwei Ehrengästen – Gründervater Josef Lach sowie Dezernentin und stellvertretende Leiterin des Schulamts Offenbach Karin Rosbach.

Diese betonte in ihrer Festrede, dass die HBS eine Schule sei, die sich immer wieder auf die Fahnen schreibe, anders zu sein. Als integrierte Gesamtschule richte sie den Blick auf die heterogene Schülerschaft, der das Kollegium mit Zugewandtheit begegne, Inklusion und Integration würden als Chance gesehen, allen SchülerInnen gemäß ihrer individuellen Begabung gerecht zu werden. Vielfältige fächerübergreifende Projekte im Rahmen des Status als UNESCO Projektschule sorgten dafür, dass Schule nicht nur erlebt werde als Ort der Wissensvermittlung, sondern als Ort, an dem Persönlichkeitsbildung gefördert und respektvoller Umgang im Miteinander gelebt werde. Ausgrenzung und Diskriminierung hätten an der HBS keinen Raum - In 50 Jahren hat sich die HBS zu einer solchen Schule entwickelt. Ihre Schulgemeinde ist stolz auf dieses Profil und jede/r Einzelne arbeitet hart dafür, es zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Der Festnachmittag endete in gemütlichem Beisammensein. Viele Gäste waren vertieft in Gespräche mit alten und neuen Bekannten, ehemalige SchülerInnen umarmten ihre alten LehrerInnen, Geschwisterkinder spielten auf der Wiese. Für das leibliche Wohl sorgte das Catering-Team von Lehrerin Stefanie Czwalinna und ein Eiswagen.

Wie die HBS in 50 Jahren dastehen wird, ist noch völlig ungewiss. Aber wie sie heute aussah, kann die Schulgemeinde in 50 Jahren durch die Zeitkapsel erfahren, die mit bunten Erinnerungsstücken gefüllt und bei der Jubiläumsfeier im Schulhof für die Zukunft vergraben wurde. Bis zur Wiederausgrabung heißt es: Auf die nächsten 50 Jahre HBS!

Fotos: K. Dasbach-Hofmann, N. Lorenz, D. Parmaksiz, A. Staab

Text: N. Lorenz, 16.09.2024