Imker-AG
Frühling
Bildung von
Ablegern
Die vier Ableger alle in einer Beute, aber strikt voneinander getrennt. Auf den Bildern rechts: Fütterung der Ableger mit Futterteig
Anfang Mai hatte ich bereits von der Schwarm-Fang-Aktion berichtet. Schon wenige Tage später stellte sich bei einer Durchsicht der Völker heraus, dass der Schwarm aus unserem Volk 1 stammt. In dem Volk waren immer noch viele Bienen, aber es waren insgesamt fünf Weiselzellen vorhanden, wovon bereits drei verdeckelt waren - ein Zeichen dafür, dass die Königin bereits mit einem Teil des Bienenvolks ausgezogen war.
Würde man nun alle Weiselzellen im zurückgebliebenen Bienenvolk lassen, so würden sich womöglich Nachschwärme bilden. Um dies zu vermeiden, aber das Volk trotzdem zu teilen, werden Ableger gebildet. Jeder Ableger erhält ...
- eine Wabe mit einer Weiselzelle darauf, daraus wird die Königin schlüpfen
- Waben mit Futter, denn sie werden in Zukunft erstmal weniger Arbeiterinnen haben und daher weniger Futter eintragen und
- Waben mit Brut, denn es wird einige Zeit dauern bis die neue Jungkönigin geschlüpft und bereit zum Eierlegen ist.
Wir haben aus dem Volk 1 also vier Ableger gebildet und die fünfte Weiselzelle im ursprünglichen Volk zurückgelassen. Nach ca. drei Wochen wurden alle Ableger mit Futterteig gefüttert. Nun Ende Mai sind sie bereits so stark gewachsen, dass es Zeit wird für einen Umzug in eine normale Beute. Im Volk 1 konnte die Königin bereits gesichtet werden und sie legt mittlerweile auch schon fleißig Eier.
Ein Blick in das Volk 1 (von vorne: rechtes Volk), nach der Ablegerbildung. Die Königin ist aus der Weiselzelle geschlüpft und im Bild ganz rechts in der Mitte
zu sehen. Sie ist noch ungezeichnet, aber trotzdem an dem längeren, dunkleren Hinterleib gut zu erkennen.
Text und Fotos: K. Dasbach-Hofmann, 31.05.2021
Fütterung der
Honigbienen
Ein Blick in das Volk 2 (mittleres Volk). ganz links: eine neuausgebaute Wabe, mittig links: glänzender Nektar, mittig rechts: Drohnenbrut, ganz rechts:
Arbeiterinnenbrut
In den Monaten April bis August arbeiten die Saisonarbeiterinnen der Honigfabriken auf Hochtouren: Sie tragen Nektar und Pollen ein, die Königin legt Tag für Tag jede Menge Eier, die Larven müssen versorgt werden und das Bienenvolk wächst von Tag zu Tag etwas mehr.
Nachdem es dieses Jahr ab März wieder wärmer wurde, haben die Königinnen der HBS-Völker begonnen täglich massenhaft Eier zu legen und auch die Ammenbienen waren eifrig am Versorgen der Larven und Jungbienen - was dafür sorgte, dass die Völker wuchsen, denn schon bald sollten etliche junge Bienen das Licht der Bienenstöcke erblicken.
Allerdings benötigen Bienen eine "Mindestbetriebstemperatur", um auszufliegen. Die liegt bei 10°C bis 12°C. Auch starker Wind oder Regen hält sie vom Ausfliegen ab. Nachdem es im April und Mai häufig kalt und/ oder regnerisch war konnten unsere HBS-Honigbienen nur in den wärmeren, regenfreien Stunden ausfliegen. Sie sammelten in dieser Zeit auch fleißig Nektar und Pollen, allerdings nur so wenig, dass sie kaum Vorräte anlegen konnten, weil sie den Großteil selbst zum Leben brauchten.
Deshalb kam es zur ungewöhnlichen Beobachtung, dass die Bienenbeuten zwar im Mai schwer waren - allerdings nicht wegen des vielen Honigs, sondern wegen der vielen Bienen. Viele Bienen haben viel Hunger - weshalb nur noch so wenige Vorräte in den Waben waren, dass nahezu alle Völker aufgrund der schlechten Wetterbedingungen gefüttert werden mussten. Sie haben das Angebot genutzt und sich nun mit Vorräten eingedeckt, die sie nutzen können bis nun jetzt hoffentlich endlich die Tage wieder für längere Zeit wärmer sind und sie aus der Natur genügend Nahrung eintragen können.
ganz links: eine Weiselzelle im Volk 6 (Schwarm), mittig links: Nektar, verschiedenfarbiger Pollen, Larven und gedeckelte Arbeiterinnenbrut im Volk 6 (Schwarm),
mittig rechts: Nektar und verschiedenfarbiger Pollen, ganz rechts: Nektar und gedeckelter Honig im Volk 5
Text und Fotos: K. Dasbach-Hofmann, 31.05.2021
Bienenvolk gefunden!
Am ersten Mai war Frau Czwalinna glücklicherweise im Schulgarten und entdeckte im Totholz einen ganzen Bienenschwarm sitzen. Nach ihrem Anruf fuhr ich direkt los, um mir das genauer anzusehen.
Es stellte sich sofort heraus, dass Frau Czwalinnas Vermutung vollkommen richtig war und notdürftig suchte ich in den Sachen in unserem Gerätehäuschen alles Notwendige zusammen, um den Bienen ein verlockendes neues Zuhause zu bieten. Ganz grundsätzlich braucht es natürlich eine Zarge, Boden und Deckel, zusätzlich stibitzte ich einem anderen Volk noch fix eine Honigwabe und schon ging es los: Ast für Ast schüttelte ich die Bienen über der Beute ab, sodass sie hineinplumpsten. Nachdem alle Äste bereits abgeschüttelt waren, versuchte ich möglichst viele Bienen vom Boden aufzuschöpfen und auch hinein zu geben.
Eigentlich braucht es nur eine einzige Biene, die wirklich in diese Beute muss - alle anderen laufen dann automatisch hinein: Die Königin. Aber unter diesem riesigen Gewimmel und Getummel diese eine Biene zu finden, das ist eine echte Herausforderung - und mir tatsächlich auch überhaupt nicht gelungen. Nachdem aber zunehmend zu beobachten war, dass wesentlich mehr Bienen zur Beute fliegen, als davon weg, konnte ich davon ausgehen, dass irgendwo zwischendrin wohl auch die Königin dabei gewesen war und sich scheinbar mittlerweile in der Beute befand.
Nun wird sich die nächsten Tage zeigen, ob die Einfangaktion erfolgreich war - und womöglich auch, wo der Schwarm denn ausgebüchst ist. Vielen lieben Dank, Frau Czwalinna, für die aufmerksame Beobachtung und diesen Anruf, der diese Einfangaktion überhaupt möglich gemacht hat!
K. Dasbach-Hofmann, 01.05.2021
Winter
Bienen-Umzug
Während der kurzen kalten Phase im Februar sind unsere HBS-Bienen umgezogen. Sie sind nun hinter dem Gerätehaus, sodass die Bienen nun Richtung Süden ausgerichtet sind und mehr Sonne abbekommen. Das merkt man jetzt schon. Bereits in der ersten Märzwoche konnte man Bienen beobachten, die Pollenhöschen dabei hatten. Das bedeutet, dass sie schon Brut haben und dabei sind sich zu entwickeln.
Text und Fotos: K. Dasbach-Hofmann, 09.03.2021
Honig der Imker-AG auf Bestellung
Nachdem der Honigverkauf dieses Jahr aufgrund der Corona-Situation leider nicht durch die Imker-AG selbst an einem Stand stattfinden konnte, hat Frau Dasbach-Hofmann, die AG-Leiterin, mit der Unterstützung von Frau Kurt und Frau Becker den Honig auf Bestellung anbieten können.
Die Idee dazu kam von Frau Kurt, die dankenswerterweise einen Teil des Bücherei-Schaufensters umdekorierte. Die Etikettengestaltung übernahm glücklicherweise Frau Becker.
Vielen herzlichen Dank für die zahlreiche Unterstützung und Guten Appetit allen Käufern und zukünftigen Beschenkten!
Foto: L. Becker
Text: K. Dasbach-Hofmann, 18.12.2020
Herbst
Varroabehandlung
Nachdem wir im August und September die Bienen gegen die Varroamilben behandelt und für den Winter eingefüttert hatten, konnten wir Ende Oktober feststellen, dass die Bienenstöcke bereits brutfrei waren. Deshalb konnten wir die Winterbehandlung vorziehen und schon jetzt am 06.11.2020 erste Erfolge sehen.
Auf den Bildern sieht man den Varroaeinschub, der direkt unter dem Bienenstock angebracht wird. Am Montag hatten wir die Bienen alle mit Oxalsäure eingesprüht. Dieses Mittel tötet die Milben ab. Sie halten sich nicht mehr an Bienen oder Waben fest und fallen durch den Bienenstock durch nach unten - direkt auf unseren Einschub. Wenn man nach ein paar Tagen den Einschub rauszieht, kann man kontrollieren, ob und wie viele Milben abgestorben sind.
Was ist eine Varroa-Milbe?
Die Varroamilbe ist ein Schädling, der die Honigbiene als Wirt benutzt und dabei stark schädigt. Da die Milben sich so rasant vermehren, können sie ruck zuck dafür sorgen, dass ein komplettes Bienenvolk stirbt.
Mittlerweile geht man davon aus, dass es in Deutschland kein Bienenvolk mehr gibt, das nicht von den Milben befallen ist, denn die Bienen treffen auf ihren Ausflügen aufeinander und verbreiten so die Milben unbeabsichtigt untereinander. Deshalb sollte man als Imker unbedingt im Herbst und Winter seine Völker gegen die Milben behandeln und im Frühling die Drohnenwaben schneiden. Denn die Drohnen haben die längste Entwicklungszeit. In ihrer Brutwabe vermehrt sich die Milbe besonders stark. Schneidet man sie raus und vernichtet sie, können sich die Milben wesentlich weniger stark vermehren.
Sommer
Honigernte der Imker-AG
Am 25.06.2020 trafen wir uns als Imker-AG, um den Honig unserer fleißigen HBS-Bienchen zu schleudern. Den Honigraum hatte Frau Dasbach-Hofmann bereits den Bienen stibitzt und in der Schulküche alles Weitere für das Schleudern aufgebaut.
Ausgestattet mit Handschuhen, Hauben und eigens für die AG genähten Mund-Nasen-Bedeckungen gingen wir an´s Werk: Die Wachsdeckelchen mussten entfernt werden, damit der Honig darunter zum Vorschein kam und herausgeschleudert werden konnte.
Wir kurbelten und kurbelten und endlich kam unser Honig aus der Schleuder in unseren Eimer geflossen. Anschließend musste er noch einmal gesiebt werden – und schon ging´s ab in die Gläser.
Unsere Spitzenwabe brachte satte 2,9 kg auf die Waage. Nach dem Schleudern wogen wir unsere Wabe nochmal ohne Honig: knapp 1 kg. Unglaublich, dass das bisschen Wachs 2 kg Honig fassen kann!
Selbstverständlich durfte jede/r nach getaner Arbeit ein Gläschen unseres HBS-Honigs mit nach Hause nehmen.
Text: K. Dasbach-Hofmann
Fotos: J. Kronenberger, K. Dasbach-Hofmann
30.05.2020
Bereits seit Wochen sind mindestens alle sieben Tage Kontrollen der Bienenvölker notwendig, um sie auf Weiselzellen zu überprüfen und ein Schwärmen zu verhindern. Spielnäpfchen sind erste Anzeichen, dass ein Bienenvolk womöglich eine neue Königin ziehen möchte. Aber erst wenn ein Ei darin liegt handelt es sich um eine Weiselzelle. Heute ist beim Durchsehen eine solche Weiselzelle aufgefallen und ich habe einen Ableger gebildet. Schon nach kurzer Zeit ist die Weisellosigkeit des neugebildeten Bienenvolks am "Brausen" klar hörbar. Es muss weggefahren werden, da ansonsten die Flugbienen wieder zurück in ihr eigentliches Zuhause fliegen. Erst wenn es außerhalb eines Radius von 3 km gebracht wird, kennen die Flugbienen sich nicht mehr aus und bleiben beim neugebildeten Volk.
Text und Fotos: Frau Dasbach-Hofmann
24.05.2020
Passend zum Weltbienentag brachte Frau Czwalinna selbstgestaltete Beschwerungssteine und Dekorationssteine in den Schulgarten und Frau Dasbach-Hofmann schleuderte das erste Mal in diesem Jahr Honig.
Text: Frau Dasbach-Hofmann, Fotos: Frau Czwalinna, Frau Dasbach-Hofmann
24.04.2020
Im Video zu sehen ist Frau Dasbach-Hofmann, die Leiterin der Imker-AG.
Video: L. Becker, K. Dasbach-Hofmann Schnitt und Text: K. Dasbach-Hofmann
Einblick in den Schulgarten
Blick von oben in eine Bienenbeute
Ausbau einer Mittelwand
Mittig im Bild: ein Spielnäpfchen
Blick von oben in eine Wabengasse
Mittig im Bild kann man die Königin entdecken.
Die roten Pollenhöschen stechen gut heraus
Flugpause
Auch Marienkäfer sind auf Nahrungssuche
Unter den Wachsdeckeln entwickelt sich die Zukunft des Volks
Frühling 2020
Im Schulgarten summt´s
Während alle Menschen zuhause bleiben sollen, halten die Honigbienen sich ganz und gar nicht an Kontaktsperren – denn sie sind von dem Coronavirus nicht betroffen und können und müssen arbeiten, was das Zeug hält. Allmählich wird es immer wärmer und es gibt viele sonnige Tage: optimale Voraussetzungen für das Bienenvolk. Im Winter bestand es nur noch aus wenigen Bienen und jetzt im Frühling braucht es wieder junge Arbeitskräfte, die saisonbedingt richtig mit anpacken können. Pollen und Nektar wird als Nahrung benötigt und muss gesammelt werden, die Königin legt am Tag bis zu 2.000 Eier, die Larven müssen versorgt und der Wohnraum beständig erweitert und gesäubert werden. Kein Wunder, dass es allmählich eng wird.
Damit es dem Bienenvolk auf keinen Fall langweilig wird und damit es nicht womöglich noch auf die Idee kommt ausziehen zu wollen, hat Frau Dasbach-Hofmann, die Leiterin der Imker-AG, auch in der „Home Office“-Zeit ab und an nach den HBS-Bienen gesehen, in Rähmchen Mittelwände eingelötet und den Wohnraum jeweils mithilfe einer sogenannten Zarge erweitert.
Auch die Pflanzenwelt im Schulgarten kommt nicht ohne Hilfe aus. Deshalb war auch Frau Czwalinna, die Leiterin der Schulgarten AG, hin und wieder in der Schule anzutreffen. Unkraut musste gejätet, Pflanzen mussten umgesetzt und gegossen werden.
Sobald die Schule wieder vor Ort losgeht kann endlich auch die Imker-AG einen Blick in die Beuten werfen und sich selbst von der Arbeit der Bienchen überzeugen. Auch die Schulgarten-AG wird sich an der Entwicklung der Beete freuen – und die Sonne wieder im herrlichen Schulgarten genießen können. Für alle, die es kaum abwarten können haben die Beiden Fotos gemacht:
Text: K. Dasbach-Hofmann, April 2020
Fotos: S. Czwalinna, K. Dasbach-Hofmann
Erweiterung des Schulgartens in vollem Gange
Im Schuljahr 2018/2019 verwandelte Frau Czwalinna gemeinsam mit ihrer Schulgarten-AG bereits eine verwilderte Gartenecke auf dem Gelände der HBS in einen wunderschönen Schulgarten. Im Sommer 2019 zogen dann dauerhaft zwei Bienenvölker ein, sodass eine Vergrößerung des Schulgartens sinnvoll erschien. Nun soll es schon an die Umsetzung gehen. Mithilfe der großzügigen finanziellen Unterstützung durch den Baumarkt Hornbach konnten wir bereits Ende Januar mit der Versetzung des Zauns beginnen. Beim Umbau werden Frau Czwalinna und Frau Dasbach-Hofmann tatkräftig von ihrer Schulgarten- bzw. Imker-AG unterstützt.
Text und Foto: K. Dasbach-Hofmann
Herbst 2019
Mitwirkung am Schnupperabend
Beim diesjährigen Schnupperabend für Kinder und Eltern der jetzigen 4. Klassen hat auch die Imker-AG mitgewirkt. Nachdem ein Großteil der Imker-AG auch in MINT ist, hatten wir die Ausstellung der Imker-AG kurzerhand in den gleichen Raum wie die MINT-Information gelegt.
So konnten alle Gäste unsere Gerätschaften bewundern und verschiedene Honigsorten probieren.