Besuch der Gedenkstätte Hadamar
Am 27. Oktober 2021 nahm die Klasse 10a mit ihrer Klassenlehrerin Frau Erler und einen Tag später nahmen wir, die Klasse 10e, mit unserer Klassenlehrerin Frau Staab, den Bus zum Mönchberg, um die Gedenkstätte Hadamar in der Nähe von Limburg zu besuchen. Nach einer fast zweistündigen Fahrt erreichten wir unser Ziel.
Vor Ort wurden wir von unserem Gedenkstättenführer empfangen, der uns vor dem großen Gebäude am Haupteingang des ehemaligen psychiatrischen Krankenhauses, empfing und uns grundlegend über den Nationalsozialismus und über die Euthansie-Anstalt in Hadamar informierte.
Unsere erste Station war die T4-Busgarage, die wir auch betreten durften. Sie wurde Anfang 1941 errichtet, und sieht noch original aus, wie im 19. Jahrhundert. Sie bot Platz für drei Busse, mit denen Opfer nach Hadamar transportiert wurden. Einige Balken wurden ersetzt und renoviert, die Tore sind noch vollständig erhalten.
Danach ging es hinein in die Ausstellung, in der uns auch die Biografien der Opfer gezeigt wurde.
Unser dritter Stopp führte in den Keller, zu der Gaskammern, in der bis zu 10.000 Menschen vergast wurden, durch Rohrleitungen an der Wand aus denen Kohlenmonoxyd kam. Wir konnten noch die Duschhähne sehen, die zur Tarnung der Vergasung dienten.
Der neben den Gaskammern gelegene Sektionsraum wurde eingerichtet, um ausgewählten Ermordeten das Gehirn zu entnehmen und für Forschungszwecke an medizinische Universitäten zur Verfügung zu stellen. Wir konnten noch die zwei Seziertische sehen.
Der letzte Raum im Keller war das Krematorium, in dem zwei koksbeheizte Öfen errichtet worden waren, in denen die Menschen nach ihrer Vergasung direkt eingeäschert wurden. Im Frühsommer 1941 wurden die Öfen abgerissen. Heute sind noch die abgenutzten Rollenblocks erkennbar, auf denen die Leichen in den Ofen geschoben wurden.
Anschließend führte der Rundgang eine lange Treppe hinauf nach draußen zum
Anstaltsfriedhof. Dort wurde uns erzählt, dass die Menschen, die hier bis 1963 begraben worden waren, immer noch unter uns liegen, was in uns ein beklemmendes Gefühl hervorrief. 1964 wurde der Friedhof zu einer Gedenkstätte umgestaltet, die man jetzt immer noch besuchen kann.
Nach knapp 3 Stunden war der Rundgang durch die Gedenkstätte vorbei und wir gingen zum Bus, der uns wieder nach Hause brachte.
Nachtrag: Leider war es aufgrund von Corona nicht möglich, dass alle SchülerInnen im gleichen Zeitraum eine Führung wahrnehmen konnten. Die beiden anderen Klassen werden dies im Frühjahr nachholen.
Verfasserin: Lina Buchele, überarbeitet A. Staab
Fotos: A. Staab, 29.11.2021