Nach Monaten der Vorbereitung und Organisation fiel am Mittwoch, den 10.11.2021, endlich der Startschuss für ein Pilotprojekt an der Heinrich-Böll-Schule, das die Welt verbessern kann: WTW – Wir tun was!
Die Welt verbessern? In der Schule? Dass das geht, möchten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 und 8 beweisen, indem sie einen für die HBS ganz neuen Weg der Unterrichtsgestaltung beschreiten. In Gruppen widmen sie sich vier Stunden in der Woche jeweils einem der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, welche die Vereinten Nationen gemeinsam formuliert haben und bis 2030 umzusetzen hoffen. Hierunter sind Ziele wie Geschlechtergleichheit, keine Armut, nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion, Maßnahmen zum Klimaschutz und zum Schutz des Lebens an Land und im Wasser zu finden. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit einem Ziel ihrer Wahl werden die Gruppen in unbenoteter Freiarbeit bis zum Ende des Schuljahres Projekte auf den Weg bringen, die zur Umsetzung ihres Zieles beitragen. Vorstellbar sind Informationspodcasts, Maßnahmen zur Förderung der regionalen Artenvielfalt, Ideen zur Müllvermeidung oder das Sammeln von Müll etc. Den Ideen der Schülerinnen und Schülern sollen keine Grenzen gesetzt sein. Und falls eine Projektidee doch an ihre Grenzen stößt und sich als nicht umsetzbar herausstellt, so gehört das ebenso zum gewünschten Lernziel. Denn wer scheitert, lernt aus seinen Fehlern und wird es das nächste Mal besser machen.
Unterstützung erhalten die Gruppen von ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern und von Nicole Pawollek, Expertin im Bereich Nachhaltigkeit und Initiatorin des Projekts ,,Umweltschutz macht Schule“. In ihrer Rede an der Kick-off-Veranstaltung am Mittwoch bringt sie den Gedanken von WTW wie folgt auf den Punkt: ,,Jetzt geht es darum, zu erkennen, welchen Einfluss jeder Einzelne von euch hat – auf euch selbst, auf eure Freunde, auf die Schule, auf eure Familien und vielleicht auch auf den Rest der Welt. Es braucht immer nur einen Menschen, der eine gute Idee hat und diese dann umsetzt. Ihr könnt einen Unterschied machen. Zeigt euren MitschülerInnen, dass ihr etwas verändern könnt – gerne im Kleinen und später vielleicht auch im Großen.“ Wie erfüllend das sein kann, erläutert anschließend die Neuntklässlerin Mia aus einer Schule nahe Hannover in einer extra für die HBS aufgenommenen Videobotschaft. Sie selbst habe in den letzten Schuljahren bereits einige solcher Projekte erfolgreich auf den Weg gebracht. In diesem Jahr, in dem die Projektarbeit der Vorbereitung auf den Abschluss weichen muss, fehle ihr etwas. Und so habe sie außerhalb der Unterrichtszeit einfach weitergearbeitet an der Entwicklung ihrer Schule hin zu mehr Nachhaltigkeit. Motiviert applaudieren die knapp 200 Schülerinnen und Schüler nach den inspirierenden Worten der Schülerin. Nach fünf Wochen der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den 17 Zielen, den Anforderungen an eine gelingende Projektarbeit und deren Dokumentation wollen auch sie nun endlich loszulegen.
In den nächsten Wochen und Monaten heißt es nun informieren, recherchieren, Ideen sammeln und verwerfen, Ideen ausprobieren, überarbeiten, umsetzen! Wie es unsere Schülerinnen und Schüler schaffen, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und die Welt zum Besseren zu verändern, werden sie am Ende des Schuljahres präsentieren. Die Schulgemeinde darf gespannt sein und wünscht viel Spaß und gutes Gelingen bei WTW!
Text: N. Lorenz, 13.11.2021